Die Stiftung

Entstehung

Stiftung Kinderwürde wurde im Jahr 2003 ins Leben gerufen und hat zum Ziel, wegen Gewalt, Vernachlässigung oder sexuellem Missbrauch traumatisierten Kindern zu helfen. Der Gründer Matthias Stadel zu seinem Schlüsselerlebnis:

"Es war an einem Abend in Berlin, ich war beruflich dort. In einer Zeitung wurde über die Geschichte des kleinen Pascal berichtet, damals keine 2 Jahre alt. Seine Eltern trennten sich, als er sechs Monate alt war, seine Mutter hatte bald einen neuen Partner. Für Pascal eine fatale Entscheidung, da er als bloßer Störfaktor angesehen wurde: der Kleine wurde von da ab immer und immer wieder schwerst misshandelt.
Ihm wurden die Augen blau geschlagen, Knochen gebrochen, schwere innere Verletzungen zugefügt. Die Blessuren wurden verharmlost und medizinisch gar nicht oder nur unzureichend versorgt. Seine Mutter schützte ihn nicht, schlug vielmehr selbst zu.

Anfang März 2003 eskalierte die Situation. Er wurde so schwer verprügelt, dass er mit Teilabriss des Magens und des Darms als akuter Notfall in ein Krankenhaus eingeliefert wurde. Während der OP musste er 12mal reanimiert werden, er überlebte nur durch ein Wunder. Die Ärzte stellten dabei schockiert fest, dass er auch mehrere unbehandelte Knochenbrüche hatte: Schlüsselbein, rechter Unterarm, linker Oberschenkel, beide Unterschenkel.

Die verheerenden Langzeitfolgen für den Kleinen: er konnte nur noch eingeschränkt sehen, weder altersgerecht laufen noch kommunizieren, war auf einen Rollstuhl angewiesen, konnte seine Körperfunktionen nicht kontrollieren. Bis an sein Lebensende wird er körperlich und seelisch beeinträchtigt sein.

Sein Peiniger wurde am 25. November 2003 zu 11 Jahren Gefängnis verurteilt, seine Mutter zu 3 Jahren.

Wie oft mag er um Hilfe geschrien haben?
Wie viele Male hat er darum gebettelt, ihm nicht mehr weh zu tun?
Wie sehr hat er sich gewünscht, von seinen Eltern beschützt zu werden?
Und nie hat er verstanden, warum man ihm das antut.

Gerade in diesem Moment geht es unzähligen Kindern genauso, allein Tausenden in Deutschland.
In jeder Stadt, vielleicht sogar gerade jetzt in der Nachbarwohnung- Misshandlungen, Verwahrlosung, sexueller Missbrauch.
Statistisch werden allein in Deutschland 20.000 Kinder pro Jahr missbraucht, die Hälfte davon sind keine zehn Jahre alt. Experten schätzen, dass die Dunkelziffer zwanzigmal so hoch ist.

Ich habe damals in Berlin an meine eigenen Kinder gedacht und beschlossen, etwas zu tun. Gegen Misshandlung und Missbrauch von Kindern.
Am nächsten Tag habe ich zusammen mit meiner Frau Alexandra begonnen, erste Schritte zu unternehmen, um diese Stiftung ins Leben zu rufen. Und wir haben Mitstreiter gefunden."

Selbstverständnis

Stiftung Kinderwürde hat folgende Grundsätze, die das Wesen unserer Arbeit unverwechselbar ausmachen und mit denen sich unsere Stiftung zum Teil sehr klar von anderen Stiftungen und Hilfsorganisationen unterscheidet:

1. Mit den Spenden werden eigene Hilfsaktivitäten finanziert, die individuell ausgesucht werden.

Das bedeutet: die Gelder kommen namentlich konkret ermittelten Kindern zugute, deren persönliche Leidensgeschichte und Bedürfnisse vorab eindeutig von uns selbst nachgeprüft worden sind. Damit ist auch klar, dass die reine Weitergabe von Spenden an andere Organisationen ausscheidet.
Die konkreten Hilfeleistungen müssen nach Art und Größenordnung notwendig und in hohem Maße sinnvoll sein.

2. Keine Spenden werden für Verwaltungs- oder Werbekosten ausgegeben.

Um dies möglich zu machen, haben wir, die Vorstände und Gründer, die Stiftung mit einem Grundvermögen ausgestattet, das jährlich Zinsen abwirft.
Die wenigen und leider unvermeidbaren Ausgaben (Kosten für den Betrieb des Spendenkontos sowie der Aufwand der Dachstiftung für die Treuhänderaufgaben) werden aus diesen Einnahmen bezahlt, die der Stiftung jährlich aus dem Grundvermögen der Stiftung zufließen.


Sonstige Kosten entstehen der Stiftung nicht:

  • Alle Beteiligten arbeiten ehrenamtlich, keiner wird für Verwaltungstätigkeit oder das Bemühen um Spenden von der Stiftung bezahlt.
  • Anfallende Ausgaben, insbesondere für Reisen im Rahmen der Recherchen oder Telefon- und Portokosten, zahlen die Vorstände und Beiräte privat aus eigener Tasche.
  • Der Betrieb der Homepage wird vom Unternehmen des Vorstandes (www.mentauris.de) gesponsert.
  • Kostenträchtige Werbeaktivitäten finden nicht statt, weder Bettelbriefe noch bunte Broschüren werden gedruckt und versandt. Nur über die Internetpräsenz und persönliche Ansprachen wird über die Stiftungsarbeit berichtet.

Damit kann jeder Spender sicher sein, dass seine Spende zu 100 % traumatisierten Kindern zugute kommt und nur für direkte Maßnahmen der Hilfe und Betreuung ausgegeben wird.

Gemeinnützigkeit

Wir legen größten Wert darauf, dass unsere Arbeit geprüft, überwacht und von öffentlichen Institutionen anerkannt wird.

All dies möchten wir auch für Jeden überprüfbar machen:

Stiftung Kinderwürde wurde vom Finanzamt München für Körperschaften unter der Nummer 848/25184 als gemeinnützig und mildtätig zur Förderung der Kinder- und Jugendhilfe anerkannt.
Ihre Spende können Sie deswegen in vollem Umfang steuerlich absetzen.

Zudem wird Stiftung Kinderwürde von einer renommierten Dachstiftung betreut (Stiftung Kinderfonds), die sowohl bei der Gründung beratend zur Seite stand als auch die juristische Treuhänderstellung übernommen hat. Dazu wird die sog. Basisverwaltung geleistet, die die Betreuung des Stiftungsvermögens ebenso umfasst wie die jährliche Prüfung der Stiftungsaktivitäten durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.

Urkunde Gemeinnützigkeit

Das Logo

Der alte Teddy mit schützend erhobenen Armen steht für die Hilflosigkeit von gequälten Kindern.

Er ist ein "alter Herr" und stammt schätzungsweise aus dem Jahr 1930. Bereits eine Großtante des Gründers Matthias Stadel hat ihre Kinderarme um ihn geschlungen.

Man sieht seinem zerzausten Fell an, dass er im Lauf der Jahrzehnte schon oft seiner Rolle als Trostspender nachgekommen ist. Aber immer noch strahlt er sinnbildlich die Hoffnung auf eine heile Welt der Kinder aus.

Teddy Teddy Teddy Teddy Teddy

Vorstand

Gegründet wurde die Stiftung vom Ehepaar Alexandra und Matthias Stadel , die heute mit ihren vier Mädchen im Rheinland leben. Davor haben sie sich viele Jahre "traditionell" engagiert,haben also anderen Hilfsorganisationen wie "Ärzte ohne Grenzen" oder "amnesty international" Geld gespendet bzw. bei "World Vision" eine Patenschaft unterhalten.

Doch immer mehr reifte die Erkenntnis, dass insbesondere Kinder die schwächsten Opfer von Übergriffen aller Art sind. Und dass man nicht nach Afrika gehen muss, um kaum erträglichen Leidensgeschichten von Kindern zu begegnen.

Eine eigene Stiftung entstand aber insbesondere, weil sie unbedingt sicher sein wollten, dass auch wirklich jeder Spenden-Euro den Kindern zugute kommt.

"Lieber selbst eine kleine Stiftung machen, bei der dies vollständig gewährleistet ist, als Geld einer großen Organisation geben (auch wenn sie noch so honorige Ziele hat), die zwangsläufig doch ein Teil des Geldes für Verwaltung und Werbung ausgeben muss."

Beirat

  • Melanie Kuhlmann, Fürstenfeldbruck – Beiratsvorsitzende

    Melanie Kuhlmann (Jahrgang 1967) ist Gesellschafterin einer Kommunikationsagentur in München. Die Geschäftsfrau und Mutter einer Tochter setzt sich beruflich wie privat für Fairness, partnerschaftlichen Umgang und respektvolles Miteinander ein.

    "Kinder sind die wunderbarsten, ursprünglichsten und ehrlichsten Menschen auf der Welt. Niemand hat das Recht, sie zu verletzen, zu verbiegen oder für eigene Interessen auszunutzen. Mit der Stiftung Kinderwürde will ich zumindest versuchen, einen Teil des unglaublichen Leides, das Erwachsene diesen kleinen Wesen zufügen, zu mildern."

    Melanie Kuhlmann
  • Dr. Torsten Götz, Gröbenzell – Beirat

    Dr. Torsten Götz (Jahrgang 1970), Rechtsanwalt und Unternehmer, ist Vater von 3 kleinen Kindern. Seine Frau Anja Götz, Pädagogin, arbeitet tatkräftig für das Kindergarten-Projekt "Freunde." Soziales Engagement und christliches Handeln sieht er als stete Aufgabe.

    "Mein Engagement für die Stiftung Kinderwürde ist mit der Hoffnung verbunden, die Würde von misshandelten, gedemütigten oder vernachlässigten Kindern erhalten zu können. Als Rechtsanwalt und Familienvater weiß ich: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schätzen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt, dies gilt erst recht für unschuldige Kinder!"

    Dr. Torsten Götz